ALLES MAL ANDERS IN RATINGEN
17.05.17Manchmal ist der Wurm drin…oder wie in unserem Fall, der Saft raus!
Am vergangenen Freitag ging die Fahrt der Refugees´ Kitchen zum Inklusionsfest, einem europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Behinderten, nach Ratingen.
Bis zur Ankunft auf den schönen Marktplatz, dem Veranstaltungsort, in Ratingen lief noch alles nach Plan und womögliche Komplikationen lagen in weiter Ferne. Der Platz war bereits mit vielen, freundlichen und hilfsbereiten Menschen gefüllt, die es alle kaum erwarten konnten, die Kitchen in Aktion zu erleben. Was wir nicht ahnten, war, dass sich unter den Gästen auch der «Geist der unvorhergesehenen Schwierigkeiten» mischte. Dieser zeigte sich aber kurzerhand in Form einer vollkommen leergelaufenen Batterie des Containers. Welch nette Bekanntschaft!
Während der letzten Stellzeit im Gartendom in Oberhausen, hat sich offensichtlich ein heimlicher Stromfresser in die Refugees´ Kitchen eingenistet und ihren Saft bis auf´s letzte aufgesaugt. In solch einem Fall lässt sich der Container nicht hochfahren, um die Räder unter ihm anzubringen und vom LKW rollen zu lassen.
Aber wie das Leben manchmal spielt, zwingt es einen zwischenzeitlich zum Umdenken und fordert dein Improvisationstalent heraus. Warum sollte es der «Kitchen» da anders ergehen!
Der Frust darüber wehrte nur kurz, denn nun musste schnell eine Lösung her. Also, Faust in die Tasche machen und sämtliche Möglichkeiten durchspielen, wie wir nun den 3 Tonnen schweren Container von der Ellie herunter bekommen.
Dabei wurden die anfangs noch passiven «Bestauner» auf dem Platz kurzerhand zu aktiven Helfern*innen und Ideengebern*innen.
Bei aller Mühe, blieb nur die Lösung den Container auf der Ellie zu lassen und mal eine etwas andere Vorführung zu geben. Dazu brauchte es zwei Biertische, einige Holzballen und ganz viele Hände, die es zusammen möglich machten, die Küche in ca. 1,30 Meter Höhe aufzuklappen. Reichlich kurios, wenn man bedenkt, dass es sich um einen Aktionstag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen handelte, wo Ebenerdigkeit und Barrierefreiheit doch zum Selbstverständnis zählen sollten. Dennoch bot sich nur diese Lösung an.
Unser syrischer Koch Wassim bewies ebenfalls seine sportlichen Fähigkeiten und erklimmte nun die improvisierte Festung. Es war durchaus ein skurriles Bild, was sich dann dem Publikum auf dem Marktplatz bot. Aus der Ferne erinnerte der entfaltete Container auf der Ellie ein bisschen an die Augsburger Puppenkiste, in den Hauptrollen Wassim und Hussam hinter einem riesigem Berg Gemüse. Der Part des Hinguckers war uns in jedem Fall garantiert.
Am Ende des Tages war es ein gelungenes Fest mit vielen herzlichen Menschen, die innerhalb kürzester Zeit mit ihrer Tatkraft und Hilfe ein Teil des Teams von Refugees´ Kitchen wurden. Ein Tag, an dem wir auf jeden Fall viel gelernt haben: sei immer darauf gefasst, dass etwas außer Plan läuft, behalte die Ruhe, bleibe flexibel, greife nach helfenden Händen und entwickel etwas Neues!
Danke dem Verein VIBRA e.V. Ratingen und den vielen Helfern*innen für diesen wirklich unvergesslichen Tag!
MAKING THINGS DIFFERENT IN RATINGEN
Sometimes things are going uneasy as we recently experienced!
Little than a week ago, the refugees´ kitchen has been on its way via Ratingen, to be part of the European day of protest for the equality of people with disabilities.
Until we arrived at the beautiful and well-located market square in Ratingen everything worked according to our plan and possible complications seemed to be far away. The location was already packed with a friendly crowd who couldn´t wait to see the kitchen live in action. What we didn´t plan for was the «spirit of unforeseen occurrences» which also tiptoed among the crowd. It introduced itself in form of a completely empty battery inside the container. What a nice introduction!
During the last time standing meanwhile in the Gartendom of Oberhausen, some hidden «energy-eater» has parked itself most possible on the refugees´ kitchen and took away all of its power. In this case, we couldn´t lift the container as necessary to take on the wheels to roll off the truck.
But that´s life and sometimes it knocks you down, forces you to think different and challenges your improvisation-skills. Why shouldn´t be the kitchen an exception when it comes to this!
The frustration didn´t last very long because a solution needed to occur as fast as possible. So let´s put the focus on every solution possible how we would be able to lift a 3-ton-heavy container. In a blink, all the audience around us turned from a passive «watcher» into active participants and creative thinkers.
But apart from all the thinking and spinning ideas, there was only one option left which was to let it stay on the truck and rearrange our performance. The only things we needed to do that were two beer tables, a few pieces of wood and many hands to carry. Together we managed to open the kitchen container up in a height of 1,30 meters.
Wassim, our cook from Syria proved his sporty skills and climbed up this newly made improvisation. It was indeed a little weird picture in the middle of this market square. It reminded from a distance a little bit of the german puppet theatre «Augsburger Puppenkiste». In the main parts Wassim and Hussam, our two cooks behind a huge mountain of vegetables.
The centre of attention was definitely on our side.
At the end of the day, it was a successful event with a lot of warm-hearted people who didn´t hesitate to become quickly part of the team by helping us realizing our project in a different shape. A day that we will always remember as a day full of lessons: always be prepared for the unexpected, keep calm, stay flexible, reach out to helping hands and crap them to create something new!
We will thank the association VIBRA e.V. in Ratingen and the many helpers to make this day unforgettable for us!
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